Neurovaskuläre Punkte: Selbstregulation durch Klang
Stimmgabeln auf neurovaskulären Punkten können eine tiefgreifende Wirkung auf das Nervensystem haben. In diesem Artikel erfährst du, wie die gezielte Anwendung von Stimmgabeln auf neurovaskulären Punkten am Rücken die Selbstregulation anregt, das autonome Nervensystem unterstützt und emotionale Spannungen sanft lösen kann.
Der Rücken als Resonanzraum
Unser Rücken ist mehr als eine Stütze. Er ist Speicher, Schutzraum, Ausdruck – und ein weit verzweigtes Netz aus Kommunikation. Entlang der Wirbelsäule liegen zahlreiche neurovaskuläre Kontaktpunkte, an denen sich Nervenbahnen und Blutgefäße in unmittelbarer Nähe zueinander befinden. Diese Punkte stehen in enger Verbindung zu inneren Organen, dem autonomen Nervensystem und emotionalen Erinnerungen. Hier beginnt das leise Gespräch zwischen Körper und Klang.
Was sind neurovaskuläre Kontaktpunkte?
Neurovaskuläre Kontaktpunkte sind spezielle Reflexzonen, die sich in erster Linie am Schädel, im Gesicht und – besonders wirkungsvoll – entlang des Rückens befinden. Sie spielen eine zentrale Rolle in der Osteopathie, der angewandten Kinesiologie und zunehmend auch in der Klangtherapie mit Stimmgabeln.
Durch sanfte Stimulation dieser Zonen kann der Körper:
- Durchblutung und Organfunktion verbessern
- emotionale Spannungen und Übererregung im Nervensystem regulieren
- alte, tief gespeicherte Muster lösen
Klang, der in die Tiefe geht
Wenn eine therapeutische Stimmgabel mit ruhiger Hand auf einen dieser Punkte gesetzt wird, geschieht mehr als nur Vibration auf der Haut. Die entstehenden Schwingungen wirken faszial, neurologisch und energetisch. Sie setzen feine Impulse, die das interozeptive System ansprechen – jenes System, das uns von innen fühlen lässt. Die Vibrationen breiten sich über die faszialen Leitbahnen aus, erreichen über die Muskelschlingen angrenzende Körperbereiche und fördern die Eigenregulation.
Beispiele: Punkte & Wirkung
“Wenn du deinen Rücken berührst, berührst du dein Inneres.” Neurovaskuläre Kontaktpunkte am Rücken sind weit mehr als anatomische Orte. Sie sind stille Tore zu Organen, Nerven und gespeicherten Geschichten.
Setzt du hier eine Stimmgabel, schwingt sie nicht nur oberflächlich. Die feine Vibration wandert – durch Haut, Faszien, Nervengewebe – bis zu dem Punkt, an dem dein Körper loslassen will. Und manchmal schon lange darauf wartet.
- TH6–TH7 (Brustwirbelsäule, mittlerer Rücken):
Verbindung zur Magen- und Leberfunktion. Die hier gesetzte Schwingung kann beruhigend auf Verdauung, Nervosität und emotionale Anspannung wirken. - TH9–TH10 (unterer Rücken):
Korrespondiert mit den Nebennieren. Ein Einsatz hier unterstützt die Regulation des Stresssystems und bringt das autonome Nervensystem ins Gleichgewicht. - Lumbaler Bereich (L2–L4):
Steht in Verbindung mit Darm und Becken. Sanfte Schwingung kann hier eine tiefe Entlastung im Bauchraum und Beckenboden fördern – insbesondere bei Menschen mit innerem Druckgefühl.
Schwingung, die berührt – nicht manipuliert. Ein feiner Weg zurück in die Verbindung mit dir.
Die Verbindung zur Polyvagal-Theorie
Die Stimulation dieser Kontaktpunkte lässt sich auch im Sinne der Polyvagal-Theorie verstehen. Durch den Einsatz der Stimmgabel aktivieren wir das ventrale vagale System – den Anteil des Nervus vagus, der für Sicherheit, Verbindung und Regulation steht. Der Klang wird so zur Brücke zwischen Körper und Psyche.
Warum das wichtig ist
Viele Menschen tragen Spannungen, ohne sie zu bemerken. Die Schwingung auf den neurovaskulären Punkten bringt genau diese unbewussten Spannungen an die Oberfläche – aber nicht laut oder überfordernd. Sondern leise, subtil und mit einer Tiefe, die nicht nach Erklärung ruft, sondern nach Hingabe.
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In meiner Stimmgabel-Ausbildung lernst du genau das:
- Wie du neurovaskuläre Kontaktpunkte erkennst
- Wie du Klang gezielt therapeutisch einsetzen kannst
- Wie der Körper über Schwingung beginnt, sich selbst zu erinnern
Diese Arbeit ist kein „Tun“, sondern ein Lauschen. Kein Eingriff, sondern ein Einladen. Lass Klang deine Sprache der Berührung werden.
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„Manchmal braucht es kein Wort – nur eine Schwingung, die dort ankommt, wo Hände nicht hinreichen.“
– René Hug –
