Was ist HARA? Deine innere Mitte im Yin Restorative Yoga
In Zeiten voller Veränderung, Unsicherheit und ständiger Ablenkung brauchen wir einen Ort, der uns hält. Eine tiefe, verlässliche Ruhequelle, die uns durch herausfordernde Momente begleitet.
Für mich war und ist dieser Ort immer das HARA – die Quelle unseres Daseins.
Vielleicht ist es für dich eher ein „Zurückfinden“ als ein „Bleiben bei dir“. Doch egal wo du gerade stehst:
Dein HARA ist immer da.
Es wartet auf dich.
s ist die innere Instanz, die Klarheit schenkt, wenn der Kopf keine Antworten mehr findet und das Herz überfordert ist.
Es ist der Wegweiser, der Entscheidungen erleichtert – nicht durch Druck, sondern durch Präsenz.
Im Folgenden möchte ich dir erklären, was HARA ist, warum es für unsere Yin Restorative Praxis so zentral ist und wie du die Verbindung zu deiner Mitte wieder spüren kannst.
Was ist HARA?
Das HARA liegt ein kleines Stück unterhalb und hinter deinem Bauchnabel. In vielen östlichen Traditionen gilt es als Zentrum des menschlichen Wesens, als Ort unserer inneren Wahrheit, Kraft und Ausrichtung.
In unserer westlichen Welt treffen wir Entscheidungen meist aus dem Kopf oder aus dem Herzen heraus.
Beides ist wertvoll – aber beide Bereiche können sich von äußeren Einflüssen schneller verunsichern lassen.
Das HARA hingegen ist tiefer. Ursprünglicher.
Es ist der Ort, an dem du erkennst:
-
wer du wirklich bist
-
was du brauchst
-
welcher Weg sich für dich richtig anfühlt
Wenn du mit deinem HARA verbunden bist, entsteht eine Gelassenheit, die nicht von äußeren Umständen abhängig ist. Du ruhst in dir – auch wenn dein Alltag turbulent ist.
Warum wir oft die Verbindung zum HARA verlieren
Wir leben in einer Zeit, in der Leistung, Aktivität und Geschwindigkeit dominieren. Unser Selbstwert wird häufig mit dem verknüpft, was wir tun – nicht mit dem, was wir sind.
Dadurch verschiebt sich unser energetischer Schwerpunkt immer weiter nach oben:
-
in den Kopf
-
in die Gedanken
-
in Anspannung
-
in einen permanenten „Bereitschaftsmodus“
Das Bauchzentrum – das HARA – wird überlagert, vergessen oder sogar abgelehnt.
Viele Menschen haben verlernt:
-
in sich hinein zu spüren
-
ihre Intuition wahrzunehmen
-
innere Klarheit zuzulassen
Yin Restorative Yoga führt uns zurück.
HARA und die Traditionelle Chinesische Medizin
Gemäß der TCM entspringt das Ur-Qi des Menschen im HARA, also in der Region zwischen den Nieren.
Von hier fließt die Lebensenergie über die zwölf Meridiane in den ganzen Körper.
Wenn du mit deinem HARA verbunden bist, bist du:
-
ausgeglichen
-
zentriert
-
fokussiert
-
klar in Gedanken
-
ruhig im Herzen
Wenn du die Verbindung verlierst, steigt die Energie nach oben.
Es entsteht eine sogenannte Qi-Fülle im Oberkörper, die sich zeigen kann in:
-
Unruhe
-
Nervosität
-
Gereiztheit
-
Schlaflosigkeit
-
einem Gefühl von „nicht geerdet sein“
Je mehr du im HARA ruhst, desto einfacher wird dein Leben. Entscheidungen bekommen ein Fundament, das dich trägt.
Wie Yin Restorative Yoga dir hilft, dein HARA wieder zu spüren
Yin Restorative Yoga ist eine Einladung, den Blick nach innen zu richten.
Die Praxis ist langsam, achtsam und tief – genau deshalb berührt sie unser HARA auf eine besondere Weise.
Wir gehen nicht mechanisch durch die Asanas, um etwas zu leisten.
Wir verweilen, lauschen und geben dem Körper Raum, sich selbst zu zeigen.
Wenn du längere Zeit in einer Haltung liegst – gut unterstützt, ohne Schmerz – geschieht etwas Wesentliches:
-
Muskeln dürfen loslassen
-
das Nervensystem beruhigt sich
-
die Atmung vertieft sich
-
der Geist wird still
-
Emotionen dürfen auftauchen
-
Intuition wird spürbar
Genau in dieser Stille öffnet sich das Tor zum HARA.
Ich selbst habe über viele Jahre immer wieder erlebt, wie kraftvoll diese Rückverbindung wirkt – bei mir und bei meinen Teilnehmern.
Anleitung: Die HARA-Meditation
Diese Meditation begleitet dich zurück zu deiner Mitte.
Nimm dir Zeit und erlaube dir, ohne Erwartung zu üben.
1. Bereite dich vor
-
Stelle deine Meditationsuhr auf die gewünschte Dauer.
-
Setze dich in den Schneidersitz oder Fersensitz.
-
Lege die Hände entspannt auf den Knien ab.
-
Schließe die Augen und erlaube deinem Atem, ruhiger zu werden.
2. Kreise dein Zentrum
Beginne, deinen Oberkörper für etwa vier Minuten sanft im Uhrzeigersinn zu kreisen.
Der Drehpunkt liegt zwischen Becken und Bauchnabel – direkt im Bereich deines HARA.
Spüre die Bewegungen von innen.
Spüre, wie dein Atem mitgeht.
Spüre, wie dein Körper weicher wird.
3. Verweile in der Stille
Stoppe die Bewegung und sitze einen Moment ganz regungslos.
Lausche nach innen.
4. Stelle dir folgendes Bild vor
So wie ein großer, alter Baum über seine Wurzeln Wasser und Nährstoffe aufnimmt, nimmt auch dein HARA kosmische Lebensenergie – Qi – auf.
Diese Energie wandert über die Meridiane in alle Organe, in alle Zellen, bis in deine Hände, deine Füße, dein Gesicht.
Stell dir vor:
-
du bist dieser Baum
-
stark
-
verwurzelt
-
lebendig
-
genährt
-
getragen
Verweile in diesem Bild bis zum Ende deiner Meditationszeit.
5. Beende die Meditation
Ziehe die Arme langsam nach oben und strecke dich weit.
Atme tief ein.
Atme aus.
Spüre nach.
Ein Gedanke zum Abschluss
„Viel mehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.“
– Joanne K. Rowling
Die Entscheidung, dich mit deinem HARA zu verbinden, ist eine Entscheidung für dich selbst.
Für mehr Ruhe, mehr Klarheit und mehr Präsenz in deinem Leben.
Ich freue mich, wenn ich dich auf diesem Weg begleiten darf.
René Hug
FAQ zu HARA, Yin Yoga und der inneren Mitte
Was bedeutet HARA im Yoga?
Das HARA beschreibt das Energiezentrum unterhalb des Bauchnabels. Es steht für innere Stabilität, Intuition, Kraft und Klarheit. Im Yin Yoga wird das HARA als Quelle des Daseins betrachtet, aus der Gelassenheit und innere Ausrichtung entstehen.
Wo liegt das HARA im Körper?
Das HARA liegt etwa zwei bis drei Fingerbreit unterhalb des Bauchnabels, etwas nach innen versetzt. In der Traditionellen Chinesischen Medizin entspricht dieser Bereich dem Ursprungsort des Ur-Qi.
Wie hilft Yin Yoga dabei, das HARA zu spüren?
Durch langsame, gehaltene Yin- und Restorative-Positionen beruhigt sich das Nervensystem. Der Körper kann loslassen, der Atem vertieft sich und die Wahrnehmung richtet sich nach innen – genau dorthin, wo das HARA spürbar wird.
Warum ist das HARA wichtig für meine Yogapraxis?
Wenn du mit deinem HARA verbunden bist, entsteht innere Ruhe. Entscheidungen werden klarer, Gedanken werden ruhiger und du fühlst dich geerdet. Die Praxis wird weniger leistungsorientiert und mehr intuitiv geführt.
Welche Meditation unterstützt die Verbindung zum HARA?
Eine sanfte Meditation mit kreisenden Bewegungen aus der Körpermitte und der Vorstellung eines kraftvollen, verwurzelten Baumes stärkt die Wahrnehmung des HARA und öffnet den Zugang zur inneren Mitte.
Möchtest du tiefer in die HARA-Praxis eintauchen?
Ich lade dich ein, in meinen Yin Restorative Stunden die Kraft deiner Mitte zu spüren.
Gemeinsam öffnen wir den Raum, in dem Stille, Klarheit und eine tiefere Verbindung zu dir entstehen darf.



